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Sonntag | 11/10/2024 |
Was kostet die Welt? Nach diesem Motto geniesst der unstete Eric Steiner sein Leben in Berlin. Er liebt seine Freundin Verena und will sie glücklich machen, kann jedoch mit deren kleiner Tochter so gar nichts anfangen. Überhaupt: Familie, Verantwortung und Verpflichtung sind für Eric Fremdwörter. Als er vom Tod seines Bruders Christoph erfährt, der als Milchbauer in Sachsen-Anhalt lebte, ist dies ein Schock. Trotzdem will er den Hof schnellstmöglich abwickeln und Christophs Kinder, den 16-jährigen Nico und die 11-jährige Leonie, zu Pflegeeltern abschieben. Verantwortung für die Kinder und den familiären Milchhof zu übernehmen, auf dem er selbst aufwuchs, kommt Eric nicht in den Sinn. Als er in seine alte Heimat zurückkehrt, will er nur eins: so schnell wie möglich wieder verschwinden. Daraus wird nichts: Die Formalitäten ziehen sich hin und Eric muss notgedrungen in der ungeliebten Provinz bleiben. Vor allem der rebellische Nico fühlt sich von seinem Onkel im Stich gelassen und zeigt ihm deutlich seine Verachtung. Auf eigene Faust will der Teenager für den Hof seines Vaters kämpfen. Eric wird bald klar, dass Christophs Existenz vom gnadenlosen Preisdumping der Grossmolkereien ruiniert wurde. Und plötzlich wird Erics Kampfgeist geweckt. Er will sich gegen die Ausbeutung wehren und dafür auch die anderen Milcherzeuger mobilisieren. Damit macht er sich unter den alteingesessenen Bauern nicht nur Freunde. Doch sein kämpferisches Engagement und seine wachsende Fürsorge bringen ihn seinem Neffen und der kleinen Leonie näher. Eric erkennt, dass er sich seiner Verantwortung stellen muss — und auch will. Das klug konstruierte Drama erzählt vom charakterlichen Wandel eines selbstgefälligen Mannes und greift mit dem Preiskampf der Milchbauern ein immer wieder aktuelles Thema auf.