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ARD

Kommissar Wallander (E:1 S:1) - Die falsche Fährte (90 min)

12:50 AM-2:20 AM ARD
Freitag 8/23/2024
  USA/GB/S/D  2008

Entsetzt muss Kommissar Wallander miterleben, wie eine 15-Jährige sich vor seinen Augen verbrennt. Während die schockierenden Bilder dieses Suizids ihm noch vor Augen stehen, ermittelt er bereits die Morde an einem ehemaligen Justizminister und einem reichen Kunsthändler. Der Polizist tritt auf der Stelle, auch die Unterstützung eines Profilers bringt ihn nicht weiter. Erst der Hinweis eines heruntergekommenen Journalisten, der vergeblich versuchte, einen Politskandal aufzudecken, führt Wallander auf die richtige Spur. Die kongeniale Verfilmung des gleichnamigen Mankell-Bestsellers glänzt durch die exzellente Darstellung des englischen Starschauspielers Kenneth Branagh in der Rolle des Kommissars Kurt Wallander. Wallander (Kenneth Branagh) ist geschockt: Eine völlig verängstigte junge Frau, die sich in einem Rapsfeld versteckt hält, übergiesst sich vor seinen Augen mit Benzin und zündet sich an. Welches Motiv brachte die 15-Jährige nur dazu, sich auf solch grausame Weise umzubringen? Die bohrende Frage beschäftigt den Kommissar auch noch, als er schon den nächsten Fall klären soll. Gustav Wetterstedt (Malcolm Tierney), ehemaliger Justizminister, wird vor seiner Strandvilla erschlagen und skalpiert. Nachdem kurz darauf der wohlhabende Kunsthändler Arne Carlman (Lars Humble) auf die gleiche Weise ermordet wird, drängt sich die Vermutung auf, es handele sich um einen Serientäter. Gegen seinen Willen muss Wallander deshalb mit einem Profiler kooperieren. Der ehrgeizige, junge Mats Ekholm (Joseph Chance) erklärt dem Kommissar, er müsse nach einem Täter suchen, der sich im Alltag völlig unauffällig verhält. Von diesem hilfreichen Ratschlag ist Wallander ebenso wenig begeistert wie von der Aussicht, seinem mürrischen Vater Povel (David Warner), zu dem er kein gutes Verhältnis hat, einen Geburtstagsbesuch abzustatten. Die erste heisse Spur ergibt sich durch einen Hinweis des versoffenen Ex-Reporters Lars Magnusson (John McEnery): Als investigativer Journalist versuchte der nachzuweisen, dass Wetterstedt und Carlman in eine Affäre mit minderjährigen Prostituierten verstrickt waren. Doch die ehrenwerten Herren wurden von dem inzwischen pensionierten Vize-Polizeichef Hugo Sandin (Michael Culver) gedeckt. Der nächste Mord passt merkwürdigerweise nicht ganz ins bisherige Muster: Das Opfer ist kein Prominenter; ausserdem wurde es nicht nur skalpiert, ihm wurden auch die Augen verätzt. Durch Magnussons Hinweis, die Skalpierungen könnten der Rettung einer anderen Seele dienen, kommt Wallander der Verdacht, dass er die falsche Fährte verfolgt. Henning Mankells Kriminalromane, allein in seinem Heimatland über 3,5 Millionen Mal verkauft, wurden bislang in über 30 Sprachen übersetzt, sogar ins Japanische. Die Berühmtheit des Skandinaviers basiert auf der Figur des charismatischen Ermittlers Kurt Wallander. Entsprechend erfolgreich war die 13-teilige Verfilmung der Wallander-Krimis mit Krister Henriksson in der Titelrolle, die seit 2006 im Ersten ausgestrahlt wurde. 2008 wagte sich der für seine Shakespeare-Darstellungen berühmte Kenneth Branagh an eine Neuinterpretation der Kultfigur. Heraus kam ein Gipfeltreffen der besonderen Art, denn der Gegensatz zwischen dem Energiebündel Branagh und dem notorisch übermüdeten Wallander, der sich mit viel Kaffee über den Tag rettet, könnte kaum grösser sein. Als Meister der minimalen Gesten spielt der in Belfast geborene Wahlengländer den schwedischen Kommissar mit britischer Zurückhaltung. Dank einer präzise getimten Spannungsdramaturgie sind diese Wallander-Adaptionen ein Highlight für Krimifans.

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