2:10 PM-4:05 PM | TNT Film |
Montag | 9/30/2024 |
Nachdem Michael Ciminos Epos "Heaven's Gate" 1980 grandios gescheitert war und ein ganzes Studio (United Artists) ruiniert hatte, lag der Western am Boden. Erst fünf Jahre später meldete sich das Genre zurück, weil jemand den Schneid besass, die Krise des Western einfach zu ignorieren: Clint Eastwood. Mit Sergio Leone und "Für eine Hand voll Dollar" hatte er schon einmal das darbende Genre wiederbelebt, indem er es zum Italowestern überhöhte; als auch diese Blütephase zu Ende ging, verlegte er seine Paraderolle des maulfaulen Revolverhelden mit "Dirty Harry" einfach in eine moderne Grossstadt. 1985 dann "Pale Rider": East-wood kennt die Mythen des Westerns so genau wie kaum ein anderer, weiss um dessen tragende Fundamente und wo Renovierungen nötig sind. In nicht einmal sechs Wochen filmte er mit "Pale Rider" einen klassischen und zugleich modernen Western, der wunderschöne Landschaftspanoramen mit sparsam beleuchteten Innenaufnahmen kontrastiert. Den einfachen Goldsuchern stellt Eastwood den raffgierigen Schürfunternehmer gegenüber und flicht hier eine umweltpolitische Dimension ein, die der Western bis dahin so nicht kannte. Aussergewöhnlich in seinen metaphysischen Aspekten, seiner Kritik an der Zerstörung der Umwelt und seinem Plädoyer gegen die Gewalt, gehört der Film zu den Glanzpunkten im Werk Eastwoods.