Eine Frau, die bezwingen will — auch den eigenen Selbsterhaltungstrieb. Ein Leben voller Widerstände und schärfster Anfeindungen. Viel später umjubelt. Wider alle Erwartung kommt es zum glanzvollen Aufstieg. Und dann, auf dem Höhepunkt des Erfolgs, beginnt das letzte halbe Jahr dieser aussergewöhnlichen Karriere: jener der Boxerin Regina Halmich. Zwölf Jahre lang als Weltmeisterin ungeschlagen, möchte sie jetzt unbesiegt von der Bühne des Boxsports abtreten. Der Druck ist zum Zerbersten hoch. Der Medienrummel schwillt an, immer euphorischer wird über sie berichtet. Sie stellt fest: "Als mich noch niemand gehört hat, machte mich das nicht so verzweifelt wie jetzt, wo mich jeder feiert." Der Film begleitet Regina Halmich während dieses letzten halben Jahres ihrer Karriere. Eingerahmt von ihren beiden letzten WM-Kämpfen, offenbart der Film zugleich das Soziogramm einer Familie, die mit der Verachtung und dem allmählich zunehmenden Ruhm ihrer Tochter in einer knallharten Männerdomäne umgehen muss. Ihre Eltern fiebern schon lange dem Ende ihrer Karriere entgegen. Stets sind Angst und Sorge ihre Begleiter, wenn ihre Tochter in den Ring steigt. Selbst nach über fünfzig Kämpfen um den Weltmeistertitel können sie ihrer Tochter nicht beim Boxen zuschauen. Sie haben ihr beigestanden bei ihrer bitteren Niederlage im fernen Las Vegas, als ein medialer Sturm der Häme über Regina hereingebrochen war; zu diesem Zeitpunkt war Regina gerade mal achtzehn Jahre alt. Sie fieberten mit beim showwirksam inszenierten Boxkampf gegen Stefan Raab, bei dem sie ihm die Nase brach, und sie nahmen jahrelang Anteil an ihrem entbehrungsreichen Trainingsleben. Noch immer aber fahren sie während des Kampfes ihrer Tochter angespannt im Auto durch das nächtliche Karlsruhe und zittern dem erlösenden Anruf entgegen: Hoffentlich ist der Kampf gut ausgegangen. Die Eltern offenbaren ihren ganz eigenen Blick auf das durch viele Widerstände geprägte Boxerleben Reginas, während die ein letztes Mal bezwingen will — sich selbst und ihre Gegnerin. Regina Halmichs Faszination an dieser archaischen Leidenschaft: "Im Ring findet sich ganz schnell die Wahrheit." Weil "Königin im Ring" ebenso packend wie vielschichtig erzählt ist, wie man es sonst nur Spielfilmen zutraut, wurde der Film mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet und unter anderem nominiert für den Max Ophüls Preis.