Das Drehbuch zur satirischen Filmkomödie "Mein Schulfreund" schrieb Johannes Mario Simmel, ein ebenso vielseitiger wie wendiger Schriftsteller, dessen kritische Gesinnung von den Rezensenten lange übersehen wurde, weil ihnen die süffige Schreibweise des Autors suspekt war. Nahe beim Volk und doch sehr provokant war auch die Filmvorlage, die er nach seinem eigenen Schauspiel "Der Schulfreund" verfasste (es war dies bereits der 16. Stoff von Simmel, der verfilmt wurde). Der "kleine Mann" muss im Nachkriegsdeutschland an den Folgen seiner im Faschismus bewiesenen Zivilcourage leiden, während die alten Nazis sich verkrochen oder angepasst haben. Der traurige Held kann nicht Gras über die Vergangenheit wachsen lassen, sonst bleibt er sein Leben lang als Spinner gebrandmarkt. Die Rollenwahl war mutig für Heinz Rühmann, dem man nach dem Krieg gelegentlich vorgeworfen hatte, er habe sich mit seiner Popularität im Dritten Reich zu sehr vom Regime vereinnahmen lassen. Unter dem Nationalsozialismus gelitten hat auch die Karriere des Regisseurs Robert Siodmak, der nach Hitlers Machtergreifung erst nach Frankreich und dann in die USA emigierte. In Hollywood schuf er einige herausragende Werke des "film noir", bevor er in den fünfziger Jahren wieder nach Europa zurückkehrte.