Der Ton wird rauer. In der Schule, in der Politik, im Netz und im Privaten. Obwohl Streiten zum Miteinander dazugehört und die Demokratie sogar vom Streiten lebt, leiden viele Menschen unter einer zunehmend gewaltvollen Art, miteinander umzugehen. Auch RESPEKT-Moderatorin Lilian Landesvatter ärgert dieses aggressive Kommunikations-Klima — aber noch mehr ärgert sie, dass sie in privaten Streits oft selbst dazu beiträgt. Was hilft dagegen? Darüber spricht sie mit einem jungen Mann, den seine Art zu streiten immer wieder in Schlägereien und dann vor Gericht gebracht hat. Deswegen hat er ein Konflikttraining bei der Bücke München absolviert. In dem hat er verstehen gelernt, was solche eskalierenden Konflikte eigentlich auslöst, was sie schlimmer macht und wie er sie lösen kann, ohne auszurasten und Stück für Stück sein Leben zu ruinieren. Von den Trainer:innen der Brücke erfährt Lilian dann, was sie Menschen beibringen, um Konflikte ohne Gewalt zu lösen. In Übungen geht da es um die Wahrnehmung von Konflikten, um Eigen- und Fremdwahrnehmung, darum, das eigene Verhalten besser kennenzulernen. Die Moderatorin testet, ob dieser Ansatz auch ihr etwas bringt. Helfen solche Methoden nur individuell, oder lassen sich damit ganz generell soziale Konflikte entspannen — zum Beispiel in der Schule? Die Moderatorin besucht Schüler:innen einer Münchner Mittelschule, die sich als Streitschlichter und Schülersprecherin dafür einsetzen, dass alle respektvoller miteinander sprechen. Sie lernen, anderen aus destruktiven Streitmustern herauszuhelfen. Haben sie auch Tipps für Lilian, damit ihr nächster Streit zu Hause produktiver endet? Und kann jede:r das lernen, besser zu streiten? Das fragt die Moderatorin Jugendliche, die das Streiten ganz sportlich trainieren — beim Diskutierwettstreit "Jugend debattiert". © ARD alpha 2022