Die Küsten des Königreiches – Von Southampton nach Land's End

9:45 PM-11:15 PM NDR
Montag 5/20/2024
 D   2024
Die Küsten des...
Die Küsten des...

Ein Inselreich, zumal ein königliches, erkundet man am besten vom Wasser aus. Für den deutschen Skipper Christian Ide und seinen Segelfreund Andreas Künzi ist diese Reise seit Langem ein Traum. Sie starten in Southampton, hier stach 1912 die "Titanic" in See. Ihr Boot ist ein wenig kleiner, eine Segeljacht, ideal für verwunschene Häfen und Flussmündungen. Sie sind neugierig auch auf spannende Geschichten an Land. In Shaftesbury gibt es die wohl schönste und vielleicht auch steilste Kopfsteingasse Englands: den Gold Hill aus angelsächsischer Zeit. Alle Jahre erstürmen ihn wieder ausgeflippte Enthusiasten, "very british", mit einem 25 Kilogramm schweren Cheddar-Käse im Arm. Die Swannery im wunderhübschen Dörflein Abbotsbury ist ein weltweit einzigartiges Schutzgebiet für derzeit 600 Höckerschwäne. Schwäne waren im 11. Jahrhundert für den König ein Festtagsschmaus. Die Küste in dieser Region ist besonders: Als Jurassic Coast hat die UNESCO sie in ihre Welterbeliste aufgenommen. Hier wird so gut wie jeder Fossiliensammler fündig. Je weiter der Törn nach Westen führt, desto mediterraner wird das Flair. In traumhaft schönen, felsigen Buchten liegen romantische Orte und Häfen. Die Briten sprechen von der "Englischen Riviera", Agatha Christie wurde hier geboren. Auf der winzigen Gezeiteninsel Burgh Island hat sie sich zu einigen ihrer weltberühmten Kriminalgeschichten inspirieren lassen. Bei Hochwasser kommt man auf dieses spektakuläre Klippeneiland nur mit dem Sea-Tractor, ein kurioses Gefährt Marke Eigenbau. Der Hafen von Plymouth war Ausgangspunkt für mutige Weltumsegler und Missionare, die in die Neue Welt aufbrachen. Heute gibt es mehr als 50 Orte auf der Erde, die Plymouth heissen. In Plymouth, sagt man, wurde auch der Gin erfunden. Und der hat etwas mit dem Schiesspulver der Royal Navy zu tun. Devon und Cornwall heissen die Grafschaften im Südwesten Englands, für viele Europäer sind sie die beliebtesten auf den Britischen Inseln. Sehr lebendig geht es in Polperro zu, ein in eine enge Küstenschlucht hineingebautes Fischerdorf. Mit Glück, und nur bei Hochwasser, trifft man dort die singenden Fisherman im Hafen mit ihren Shantys über Sehnsucht und Meer. Später im Pub fliesst dann der Cider, gezapft wie Ale aus dem Fass. Cider gilt als Nationalgetränk Cornwalls. Das Klima ist in Cornwall dank des nahen Golfstroms nicht wirklich "englisch", eher sonnig-mild und oft ist es bis in den November hinein warm. Daher wachsen am Strassenrand Palmen, in Gärten und Parks blühen exotische Pflanzen. Und mit dem Eden Project stehen dort die wohl grössten Geo-Dome der Welt. Wie riesige facettierte Perlen liegen die Biotope eingebettet in einer verlassenen Tongrube. Die traumhafte Landschaft von Cornwall ist beliebte Kulisse vieler Rosamunde-Pilcher-Filme, sie spielten oft im Schlösschen Prideaux Place in Padstow. Die Segelreise endet in Land's End, dem westlichsten Punkt des Königreiches.


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Original titel: Die Küsten des Königreiches _ Von Southampton nach Land's End Subtitle:

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