28 Minutes

3:20 AM-4:09 AM Arte
Mittwoch 6/19/2024
 F   2024
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Im Laufe der Sendung wird die urbane Landwirtin Ophélie Damblé zu unserer Gesprächsrunde kommen. Neben ihrer Tätigkeit im nördlich von Paris gelegenen Departement Seine-Saint-Denis betreibt sie das Instagram-Konto Ta mère nature, das insgesamt 230.000 Follower hat. Auf humorvolle Weise stellt sie dort Pflanzen und Tipps für den Gemüseanbau vor. Ihr jüngstes Buch Guide botanique des plantes dont tout le monde se fout ("Botanischer Führer für Wildpflanzen") ist eine Ode an selbstaussäende, nutzniessende und rankende Pflanzenarten. Die Autorin plädiert für die Aufwertung von "Unkraut", denn dabei handele es sich lediglich um ungeliebte Pflanzenarten, die geringgeschätzt würden, aber per se nicht schlecht seien. Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Europawahlen: Rechtsruck letztendlich nicht so stark wie befürchtet. Die radikalen Rechten haben zwar im Europäischen Parlament zugelegt, doch der nationalistische und populistische Erdrutschsieg blieb aus. Zwar wurde die extreme Rechte in mehreren EU-Ländern stärkste Kraft — Giorgia Meloni in Italien und Jordan Bardella in Frankreich -, doch die beiden Fraktionen der radikalen Rechten gewannen im neuen EU-Parlament lediglich 13 Abgeordnete hinzu, und die europhilen und demokratischen politischen Kräfte stellen nach wie vor die Mehrheit der Abgeordneten. Ursula von der Leyen kann auf eine weitere Amtszeit als Kommissionspräsidentin hoffen und die wichtigsten Ämter werden von Vertretern der Mehrheitsparteien bekleidet werden. Die europäischen Kreise bewegt heute vor allem die Frage, wie es mit Frankreich nach Emmanuel Macrons Entscheidung, die Nationalversammlung aufzulösen, weiter gehen wird. Was wäre, wenn Frankreich durch dieses politische Erdbeben in Europa geschwächt und von der extremen Rechten regiert würde? Wer sind die Franzosen, denen es gut geht und die dennoch RN wählen? Am Tag nach den Europawahlen ergab eine Ipsos-Umfrage, dass der rechtspopulistische RN bei Führungskräften, Wählern mit einem Abitur+2-Diplom, Haushalten, die ein Einkommen von mehr als 3000 Euro pro Monat angeben, Wählern, die von sich sagen, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind, und auch solchen, die sich selbst als Angehörige der "oberen Mittelschicht" bezeichnen, an erster Stelle steht. Während die Soziologie der Wähler der Regierungsmehrheit Macrons und des rechtspopulistischen Rassemblement National lange Zeit von einem Gegensatz zwischen Bürgern, "denen es gut geht" und anderen, "denen es schlecht geht" geprägt war, scheint diese Unterscheidung nun nicht mehr zu gelten. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Linkenpolitiker Jean-Luc Mélenchon und François Ruffin gegeneinander antreten. Vor dem Hintergrund der Spekulationen darüber, wer im Falle eines Wahlsieges der "Volksfront" bei den Parlamentswahlen das Amt des Premierministers übernehmen würde, erklärte Jean-Luc Mélenchon am Mittwoch: "Ich fühle mich dazu in der Lage [...]. Ich schliesse mich nicht aus, aber ich dränge mich auch nicht auf." Bereits am nächsten Tag teilte François Ruffin — der als erster zu einem Bündnis der Linken aufgerufen hatte — mit, dass er sich ebenfalls dazu fähig fühle. Trennung, Täuschung und neue Allianzen ... Seit dem Erdbeben, das durch die Ankündigung der Auflösung der Nationalversammlung ausgelöst wurde, wirkt die Politik in Frankreich wie eine TV-Serie. Manchmal tut man gut daran, einfach zu lachen … Alix Van Pée berichtet. Claude Askolovitch erzählt die erschreckende Geschichte der Bande de la Rue du Bac. Die Tageszeitung Libération hat über die Taten der Gruppe von Pädokriminellen aus den höchsten Kreisen der Pariser Intelligenzia recherchiert, die mehrere Jahre lang im Zentrum der französischen Hauptstadt ihr Unwesen trieb. Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der französischen Wochenzeitung Courrier international vom 13. Juni mit dem Titel "Die französische Sabotage". Eine Sammlung der internationalen Reaktionen aus Politik und Medien nach Emmanuel Macrons plötzlicher Ankündigung, die Nationalversammlung aufzulösen. Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard


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