28 Minutes

3:20 AM-4:07 AM Arte
Dienstag 6/18/2024
 F   2024
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Philippe Torreton erfindet einen Doppelgänger, um mit der Filmwelt abzurechnen Zu Beginn seiner Schauspielkarriere wurde Philippe Torreton gefeiert und sogar mit einem César ausgezeichnet. Danach bekam er jedoch lange Zeit fast keine Rollenangebote mehr. Zwar machte Torreton als knapp dreissigjähriger Schauspieler in Bertrand Taverniers "Capitaine Conan" auf sich aufmerksam, doch die Filmwelt konnte ihm seinen 2012 in der Tageszeitung Libération veröffentlichten offenen Brief an Gérard Depardieu und die darin formulierte Kritik an dessen Steuerexil nicht verzeihen. "Die Filmwelt hat mich nach und nach verlassen." Um seine Geschichte zu erzählen, erfand er Albert Stefan, die Hauptfigur seines jüngsten Romans "Un cœur outragé" ("Ein empörtes Herz"). Der Autor teilt den Fall mit seiner Figur, empfindet aber nicht ihre Verbitterung. Denn Albert Stefan, der seinem beruflichen Abstieg hilflos gegenübersteht, wird verbittert und entwickelt sogar einen Hass auf das Filmgeschäft. Bis zu dem Tag, an dem er beschliesst, einen Doppelgänger nach dem Vorbild von Romain Gary/Emile Ajar zu erfinden. Philippe Torreton hingegen liebt sein Leben. Er tritt weiterhin auf der Bühne und in Filmen auf und schreibt erfolgreiche Bücher wie Mémé, das seiner Grossmutter gewidmet ist und eine Auflage von 200.000 Exemplaren erreicht hat. Er ist heute in unserer Sendung zu Gast. Ist der Rassemblement National regierungsfähig? Nach ersten Schätzungen liegt der rechtspopulistische Rassemblement National im ersten Wahlgang der Parlamentswahlen mit 35 % der Stimmen vor dem linken Bündnis der "Volksfront" (25 %) und der Präsidialallianz (18 %). Die ausgesprochen kurze Wahlkampagne steht jedoch noch am Anfang und die Funktionsweise des französischen Wahlsystems garantiert nicht, dass die Anzahl der für eine Partei abgegebenen Stimmen zu einer entsprechenden Anzahl von Abgeordneten führt. Auch wenn die Möglichkeit einer Übernahme des Amts des Premierministers durch einen Rechtspopulisten des RN durchaus realistisch ist, reicht es nicht aus, an der Spitze der Regierung zu stehen, um zu regieren. Man muss hierfür auch über kompetente Teams verfügen: Minister, Staatssekretäre, Kabinettsdirektoren und Berater. Um den Vorwurf des Dilettantismus zu vermeiden, hat die rechtspopulistische Partei im vergangenen Jahr ihre eigene Kaderschmiede ins Leben gerufen und kann nun auf die Unterstützung einiger Grössen des höheren Dienstes zählen. Doch es gilt auch noch, die Verwaltung zum Funktionieren zu bringen — wird sie gefügig und loyal genug sein, um dem RN das Regieren zu ermöglichen? — und mit den Gewerkschaften zu verhandeln, die die rechtsextreme Partei weitgehend ablehnen. Und schliesslich bleibt die Frage, welchen Handlungsspielraum die Partei von Jordan Bardella im Falle einer Kohabitation mit Emmanuel Macron hätte … Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Marie Bonnisseau.


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