Entdeckungen im Weltall sind immer wieder faszinierend: Auf der Venus herrschen Temperaturen von bis zu 500 Grad Celsius. Damit ist sie der mit Abstand heisseste Planet im Sonnensystem. Es wird vermutet, dass es hier einst grosse Wasservorkommen gab, doch davon ist nichts mehr zu sehen: Die Oberfläche ist eine karge Hügellandschaft. Aber es gibt auch mehr als 160 aktive Vulkane auf unserem Nachbarplaneten, die imposantesten von ihnen haben einen Durchmesser von mehr als hundert Kilometern. Die Venus ist von einer dicken Wolkenschicht aus Schwefelsäure umhüllt. Obwohl sie oft als "Schwesterplanet" der Erde bezeichnet wird, gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen den beiden. Das Magnetfeld der Venus ist viel schwächer, die Atmosphäre ist dichter und zudem toxisch: Der Oberflächendruck ist vergleichbar mit dem Wasserdruck in 900 Metern Tiefe und damit 92-mal so hoch wie auf der Erde. Möglicherweise waren sich der "blaue Planet" und die Venus ursprünglich viel ähnlicher als heute. Wissenschaftler halten es für möglich, dass es auch dort neben heissen Ozeanen noch andere Bedingungen für die Entstehung von Leben gegeben haben könnte. Um mehr darüber zu erfahren, entwickeln die Forscherinnen und Forscher spektakuläre Pläne: Sie wollen unter anderem Raumschiffe in der Atmosphäre der Venus stationieren. Von dort aus könnten dann hochmoderne Sonden auf die Reise geschickt werden. Die Frage, ob es ausserhalb unseres Sonnensystems bewohnbare Planeten gibt, beschäftigt die Forschung intensiv. 4.200 lebensfreundliche Planeten sind bereits entdeckt worden. In den Tiefen des Universums verstreut könnte es noch Milliarden weitere geben. Die Venus jedenfalls ist schon heute einer unserer geheimnisvollsten Nachbarn.